Digitale Baudokumentation per App: Die Vorteile
Die Dokumentation von Prozessen, Bauständen und Qualitätsaspekten hat auf Baustellen eine zentrale Bedeutung. Eine gründliche Baustellendokumentation ist unerlässlich für ein effektives Mängelmanagement. Architekten und andere am Bau beteiligte Personen können durch die Dokumentation nachweisen, dass sie ihre Aufgaben ordnungsgemäß erfüllt haben.
Eine gute Baudokumentation-App ermöglicht es, den Datenerfassungs-, -verarbeitungs, -strukturierungs- und Verteilungsprozess deutlich zu beschleunigen. Dokumentationspflichten gibt es im Bauwesen viele, als Bauleiter haben Sie zudem ein Interesse an einer guten, digitalen Baudokumentation, um ihren Bauherren stets transparent über ihre Arbeit informiert zu halten und ebenso Haftungsrisiken zu vermeiden. Die digitale Baudokumentation kann dabei in unterschiedlichen Formen auftauchen, beispielsweise einem klassischen Tagesbericht im Rahmen eines Baustellentagebuchs. Auch ein Mängelbericht ist Teil der Baudokumentation.
Was versteht man unter der Baustellendokumentation?
Bauprojekte beinhalten zahlreiche Einzelentscheidungen und Teilprojekte, die sich gegenseitig beeinflussen können. Jede Entscheidung kann Auswirkungen auf nachfolgende Prozesse haben. Die Qualität und Fehlerfreiheit dieser Teilprojekte sind entscheidend für die Bewertung des gesamten Projekts. Daher ist es wichtig, alle Entscheidungen, Schritte und Prozesse so präzise wie möglich zu dokumentieren.
Die Baustellendokumentation ist besonders wichtig für das Mängelmanagement. Aus ihr lassen sich Verantwortlichkeiten ableiten, die in rechtlicher Hinsicht die Haftung für Mängel oder Fehlleistungen festlegen. Ein Architekt, der beispielsweise mit der Überwachung eines Bauprojekts beauftragt ist, dokumentiert in einem Bautagebuch, dass er seinen Überwachungsaufgaben nachgekommen ist.
Auch bei der Behebung von Mängeln ist die Dokumentation unverzichtbar. So wird etwa ein beauftragtes Handwerksunternehmen festhalten, wann, wie und mit welchem Ergebnis die Mängelbeseitigung durchgeführt wurde.
Warum ist eine Baustellendokumentation notwendig und wie umfassend sollte sie sein?
Baustellendokumentationen sind aus mehreren Gründen essenziell:
- Sie dienen der Qualitätssicherung im Rahmen des Mängelmanagements auf der Baustelle.
- Sie sind Teil der Projektdokumentation.
- Sie legen Verantwortlichkeiten fest und regeln die daraus resultierenden Haftungsfragen für einzelne Bauarbeiten.
- Sie dokumentieren die Erfüllung von Aufträgen.
- Sie sind aus rechtlichen Gründen wichtig, etwa zur Haftungsfreistellung und zur Schaffung der Voraussetzungen für die Abnahme von Bauleistungen.
In der Regel existiert nicht nur eine zentrale Baustellendokumentation. Verschiedene Beteiligte führen jeweils eigene Dokumentationen für ihren spezifischen Aufgabenbereich. Der Umfang der Dokumentation hängt dabei von der Rolle und dem Beitrag des jeweiligen Beteiligten zum Bauprojekt ab.
Die umfassendste Form der Baustellendokumentation ist das Bautagebuch. Dieses dokumentiert detailliert die Vorgänge auf der Baustelle oder die Aktivitäten eines bestimmten Beteiligten. Zum Beispiel sind Architekten in der Leistungsphase 8 gemäß § 15 HOAI verpflichtet, ein lückenloses Bautagebuch zu führen. Durch die Erfüllung dieser gesetzlichen Vorgabe schützt sich der Architekt vor den vielfältigen Haftungsrisiken, denen er ausgesetzt ist.
Im Gegensatz zum Bautagebuch, das umfassend alle Bauaktivitäten dokumentiert, erfasst ein einzelnes Gewerk nur die spezifischen Arbeiten, die es zum Bauprojekt beigesteuert hat. So dokumentiert beispielsweise ein Elektrofachbetrieb, wann und wie er die Stromleitungen im Gebäude verlegt hat und in welcher Qualität dies erfolgte.
Diese Teildokumentation wird in der Regel in die Gesamtdokumentation des Projekts integriert. Sie dient später dem Generalunternehmer dazu, den gesamten Werklohn einzufordern.
Warum ist die Dokumentation auf Baustellen von entscheidender Bedeutung?
Bauprojekte umfassen in der Regel eine Vielzahl an Beteiligten, darunter verschiedene Gewerke, die Bauprojektleitung, Architekten, Prüfer und Ingenieure, sowie den Bauherrn selbst. Jeder dieser Beteiligten hat unterschiedliche Aufgaben und Interessen.
Ohne eine umfassende Baustellendokumentation wäre es nahezu unmöglich, die einzelnen Arbeiten und Beiträge der Beteiligten klar voneinander zu trennen. Verantwortlichkeiten und Haftungsbereiche könnten nicht eindeutig festgelegt werden. Zudem könnten die Beteiligten sich nicht von Haftungsrisiken entlasten, da sie nicht nachweisen könnten, dass sie ihre Aufgaben ordnungsgemäß erfüllt oder delegiert haben. Ebenso könnten Bauauftragnehmer nicht belegen, dass der Bauherr eine bestimmte Bauweise gewählt hat, obwohl Experten davon abgeraten haben.
Insbesondere bei großen Bauprojekten fallen zahlreiche Daten und Informationen an, die dokumentiert und archiviert werden müssen, um den Überblick zu behalten und rechtliche Sicherheit zu gewährleisten.
Die Baustellendokumentation ist ebenso unerlässlich für die Abnahme von Bauleistungen. Bauarbeiten werden rechtlich als Werkverträge betrachtet, bei denen das Bauunternehmen einen Erfolg schuldet. Der Anspruch auf den Werklohn entsteht erst nach der Abnahme eines mangelfreien Werks. Daher sind das Mängelmanagement und die Baustellendokumentation entscheidende Elemente in jedem Bauprojekt.
Ohne diese Dokumentation könnten die beteiligten Parteien nicht nachweisen, dass sie ihre Aufgaben ordnungsgemäß erfüllt haben. Dies betrifft nicht nur Architekten, sondern auch Ingenieure, die spezielle Prüfaufträge im Projekt übernehmen. So könnte ein Ingenieur ohne entsprechende Dokumentation beispielsweise nicht belegen, dass er die Statik des Gebäudes geprüft hat. Die Komplexität von Bauprojekten lässt sich ohne eine sorgfältige Baustellendokumentation nicht bewältigen.
Wer ist für die Baustellendokumentation verantwortlich?
Das Bautagebuch stellt die umfassendste Form der Baustellendokumentation dar. Es enthält unter anderem folgende Informationen:
- Daten und Details zur Immobilie und zum Auftraggeber
- Datum der jeweiligen Einträge
- Angaben zum aktuellen Baufortschritt
- Informationen zu den Witterungsbedingungen, falls diese den Bau beeinflussen
- Angaben zu verwendeten Geräten und Materialien
- Protokolle zu erkannten Baumängeln, Störungen, Schäden, Verzögerungen oder Abweichungen von Normen
- Fotodokumentation aller Bauabschnitte, insbesondere solcher, die später durch den weiteren Bau verdeckt werden (z.B. Fußbodenheizung, Elektroleitungen)
- Protokolle von Besprechungen, Anweisungen und Berichte des Bauleiters, inklusive Namen und Unterschriften aller Beteiligten
- Abnahmeprotokolle
- Begleitende Dokumente wie Datenblätter, Betriebsanleitungen oder Baupläne
- Protokolle zur Mängelbeseitigung
In der Regel wird das Bautagebuch vom Bauleiter geführt, der auch ein beauftragter Architekt sein kann. Gemäß HOAI sind Architekten verpflichtet, ein lückenloses Bautagebuch zu führen, was sich auch in deren Honorar widerspiegelt – etwa 32 % des Architektenhonorars entfallen auf das Führen des Bautagebuchs. Generalunternehmer und Bauträger sind zwar nicht gesetzlich verpflichtet, ein Bautagebuch zu führen, jedoch führen sie häufig aus Haftungsgründen trotzdem eine Dokumentation.
Neben dem Bautagebuch erstellen die einzelnen Gewerke ihre eigene Dokumentation, um ihre Leistungen in Bezug auf Haftung und Abnahme rechtssicher nachweisen zu können. Besonders im Mängelmanagement ist es wichtig, dass die Gewerke ihre Arbeit klar von den Aufgaben anderer Gewerke abgrenzen.
Dies ist oft eine Herausforderung, da verschiedene Gewerke zeitgleich an einem Bauprojekt arbeiten. Hierbei spielt die Baustellendokumentation eine entscheidende Rolle, indem sie durch Besprechungsprotokolle und klare Aufgabenverteilungen die erforderlichen Abgrenzungen zwischen den Gewerken festhält.
Häufige Fehler bei der Baustellendokumentation
Unzureichende Zeitplanung für die Dokumentation
Ein häufiges Problem auf Baustellen ist der Mangel an Zeit. Durch den täglichen Arbeitsdruck werden neue Aufgaben oft priorisiert, während die Dokumentationsarbeit vernachlässigt wird. Obwohl es mühsam erscheinen mag, sich Zeit für die Dokumentation zu nehmen, ist dies unerlässlich – insbesondere, wenn es darum geht, Gewährleistungsansprüche geltend zu machen oder auf Baumängel zu reagieren.
Planen Sie daher ausreichend Zeit ein, um alle relevanten Details festzuhalten. Der Aufwand wird sich später auszahlen.
Dokumentation nur im Bedarfsfall
Ein weiteres Problem entsteht, wenn die Dokumentation nicht zeitnah erfolgt. Direkt auf der Baustelle haben Sie die wichtigsten Details präsent, aber schon am nächsten Tag können wichtige Informationen verblassen. Es wird besonders kritisch, wenn Sie die Aufzeichnungen erst nachträglich oder auf Anfrage anderer Beteiligter erstellen.
Sachverhalte, die Wochen oder Monate zurückliegen, lassen sich nur schwer rekonstruieren. Daher ist es wichtig, die Dokumentation kontinuierlich zu führen.
Vernachlässigung der Fotodokumentation
Bei der Baustellendokumentation sind aussagekräftige Fotos oft wichtiger als schriftliche Aufzeichnungen. Ohne eine umfassende Fotodokumentation verliert die Dokumentation als Beweismittel erheblich an Wert. Dies gilt besonders für Bauleistungen, die im weiteren Verlauf verdeckt werden, wie z.B. Elektroinstallationen oder Fußbodenheizungen. Hier empfiehlt es sich, eine detaillierte Fotodokumentation anzulegen, idealerweise mithilfe einer speziellen Baustellen-Doku-App.
Moderne Softwarelösungen und Apps ermöglichen es, direkt vor Ort mit einem mobilen Gerät Fotos zu machen, diese mit Anmerkungen zu versehen und den entsprechenden Bauleistungen zuzuordnen. Diese Funktionen sollten Sie nutzen, um später genau nachvollziehen zu können, welche Wand beispielsweise einen Riss aufwies.
Fehlende Einheitlichkeit bei der Dokumentation des Bauprojekts
Ein wesentliches Merkmal einer effizienten Baustellendokumentation ist eine klare und einheitliche Struktur. Ohne ein solches System können leicht Unordnung und Verwirrung entstehen, was dazu führt, dass wichtige Dokumente schwer auffindbar sind oder sogar verloren gehen.
Es ist daher entscheidend, von Beginn an eine durchgehende und einheitliche Struktur in der Dokumentation einzuhalten. Dies erleichtert es nicht nur Ihnen, schnell auf benötigte Informationen zuzugreifen, sondern stellt auch sicher, dass diese Informationen Jahre später noch leicht zugänglich sind. Auch andere Projektbeteiligte werden eine solche Ordnung zu schätzen wissen.
Unvollständige, ungenaue oder fehlerhafte Informationen
Eine hochwertige Baustellendokumentation erfordert präzise und detaillierte Informationen. Allgemeine oder ungenaue Beschreibungen haben in der Dokumentation keinen Platz. Beispielsweise ist die Aussage „Behinderung durch den Auftraggeber“ bei einer Verzögerung wenig hilfreich.
Stattdessen sollten Sie den genauen Grund für die Verzögerung angeben, wie etwa: „Der Auftraggeber hat kurzfristig das zu verbauende Material von X auf Y geändert, was eine längere Lieferzeit zur Folge hat.“
Ein weiterer häufiger Fehler entsteht durch das Kopieren und Einfügen von Inhalten aus vorhergehenden Dokumenten, ohne diese an die aktuellen Gegebenheiten anzupassen. Überprüfen Sie daher sorgfältig, ob alle Daten und Angaben auf dem neuesten Stand sind.
Unvollständige Dokumentation durch Projektbeteiligte
Auch wenn Sie selbst eine digitale Baustellendokumentation sorgfältig und täglich führen, reicht das allein nicht aus. Alle auf der Baustelle beteiligten Partner sollten ebenfalls großen Wert auf die Dokumentation legen.
Wenn nur Sie selbst die Dokumentation gewissenhaft durchführen, bleibt dennoch ein Teil der Arbeiten unzureichend dokumentiert. Abstimmung mit anderen Beteiligten ist daher essenziell. Am besten wird eine gemeinsame Vorgehensweise festgelegt, z.B. durch die Verwendung eines einheitlichen Musters oder einer gemeinsamen Baustellen-Doku-App. Eine gut abgestimmte Dokumentation kommt letztlich allen Beteiligten zugute, da sie eine solide Beweislage sicherstellt.
Nachteile der handschriftlichen Dokumentation
Handschriftliche Aufzeichnungen bringen mehrere Herausforderungen mit sich, angefangen bei der Lesbarkeit. Unleserliche Notizen und fehlende Struktur können die spätere Auswertung erschweren. Auch wenn die Dokumentation sorgfältig strukturiert wird, bleibt der Zeitaufwand hoch – eine wertvolle Ressource, die anderswo besser eingesetzt werden könnte.
Die Baubranche hat die Vorteile der Digitalisierung lange vernachlässigt, doch der Einsatz von Softwarelösungen oder Apps zur Baustellendokumentation bietet erhebliche Vorteile:
- Sie können Notizen direkt auf der Baustelle über ein Smartphone oder Tablet erstellen.
- Fotodokumentationen lassen sich sofort integrieren.
- Alle Informationen werden zentral gespeichert und sind leicht zugänglich.
- Fortlaufende Protokolle und To-do-Listen sorgen dafür, dass nichts übersehen wird.
- Vorlagen mit einheitlicher Struktur erleichtern die Auswertung.
- Informationen können einfach mit den zuständigen Gewerken geteilt werden.
Ihre Aufgabe ist es, eine fundierte Einschätzung des Bauvorhabens zu geben und gemeinsam mit dem Bauherrn die Anforderungen zu definieren. Wer hier sorgfältig vorgeht und keine unrealistischen Versprechungen macht, kann sich späteren Problemen und unnötigem Stress ersparen.
Mobile Datenerfassung direkt auf der Baustelle mit Baudokumentation-App
Auch wenn die mobile Datenverbindung auf der Baustelle oftmals nicht überragend ist: die Datenerfassung via iPad oder Smartphone gehört mittlerweile zum Standard auf den meisten Baustellen. Das auch seine guten Gründe: denn die Datenerfassung in einer Baudokumentation-App ermöglicht es, dem Anwender direkt die notwendige Struktur vorzugeben, die dann einfach mit Daten befüllt werden kann.
Dabei spielt es keine Rolle, ob eine schriftliche Notiz, ein Foto von der Baustelle oder von einem Baumangel, eine Sprachmemo oder ein Video. Die gesamte Funktionalität des Smartphones kann genutzt werden werden. So erspart sich der Bauleiter mit der Nutzung einer Baudokumentations-App zeitaufwändige Doppelbearbeitungen (Erfassung auf der Baustelle, Nachbearbeitung im Büro, etc.). Eine mobile Datenerfassung ist somit die Grundlage für signifikante Zeiteinsparungen bei den Anforderungen der digitalen Baudokumentation.
Datenverarbeitung & Ablage innerhalb der Baustellendokumentation
Ein weiterer essentieller Vorteil einer Baudokumentation Software ist, dass die erfassten Daten sofort sicher abgelegt sind. Verlegte Papiere, unübersichtliche Aktenordner oder ähnliches gehören der Vergangenheit an. Die auf der Baustelle erfassten Informationen werden sofort in der Datenbank abgelegt und im Programm synchronisiert. So kann auch der Mitarbeiter, der weiterhin im Büro ist, sofort auf die erfassten Daten zugreifen.
Gleichzeitig kann nach der Baustellenbegehung oder dem Baustellenbesuch auch vom eigenen Büro der Tagesbericht direkt wieder geöffnet werden (natürlich nicht nur auf dem Smartphone, sondern auf dem Desktop-PC), um gegebenenfalls noch Daten nachzubearbeiten. Die Daten sind zudem sicher archiviert, das heißt auch alte Bearbeitungsstände können nochmal eingesehen werden. Es gibt eine entsprechende Protokollierung der Bearbeitungsschritte pro Tagesbericht. Wie man einen Bautagesbericht erstellen kann und wie dieser bei uns in der App aussieht, können Sie sich hier ansehen:
Strukturierte Daten – immer alle Reports auf Knopfdruck
Eine Ablage von Informationen und Daten zum Baufortschritt mit Baudokumentations Apps führt dazu, dass
diese Informationen schon direkt “strukturiert” vorliegen. Diese Struktur der dahinterliegenden Datenbank ermöglicht es nun, sämtliche Reports – die Anforderungen können dabei je nach Baustelle und Bauherr unterschiedlich sein – bequem zu erstellen. Auch “Spezialberichte” und Auswertungen können über eine Baudokumentation Software einfach generiert werden. Wie oft ist die Firma X in den letzten vier Wochen auf der Baustelle gewesen und welche Mitarbeiter waren währenddessen anwesend? All diese Report können natürlich – sofern nötig – natürlich auch ausgedruckt werden.
Per Baudokumentation-App einfach Infos mit Projektbeteiligten teilen & nachverfolgen
Der abschließende Grund, warum eine Baudokumentations-App von mittlerweile einem Großteil der
Bauunternehmen, bauleitenden Architekten und Bauleitern genutzt wird, ist, dass sich mit einer solchen Lösung die erfassten Daten auch ganz einfach mit anderen Projektbeteiligten teilen lassen. Das einfachste Beispiel dazu ist ein erfasster Baumangel auf der Baustelle. Hier ist nicht nur die Baudokumentation wichtig, sondern auch die direkte Weiterleitung dieser Information an die zuständige Firma. Denn das Unternehmen soll sich selbstverständlich darum kümmern, diesen Mangel zeitnah zu beheben. Statt einer lästigen Kommunikation per Telefon mit Beschreibung des Baumangels, geht der Report direkt per E-Mail an den Verantwortlichen. Diesem kann auch auf diesem Weg eine Frist gesetzt werden, sodass eine spätere Nachverfolgung wiederum vereinfacht wird.
Baudokumentation per App ist die zentrale Lösung für den Bauablauf
Eine gute App für Baudokumentation (als mobile App auf der Baustelle, aber natürlich auch als Desktop-PC Variante im Büro) minimiert den Aufwand, der für Datenerfassung, Datenverarbeitung, Datenstrukturierung und Datenverteilung anfällt. Signifikante Zeiteinsparungen führen dazu, dass die Baudokumentation ganz nebenbei “auf Knopfdruck” griffbereit ist.
Die Baustellendokumentation, einschließlich Bautagebuch, Tagesberichte, Protokolle und Fotodokumentation, gewährleistet, dass der gesamte Bauprozess auch nachträglich nachvollziehbar bleibt.
Sie erfasst alle Arbeiten, Aktivitäten, Besprechungen, Probleme und mehr in Echtzeit. Dies bietet Rechtssicherheit bei Mängeln, Schäden, Verzögerungen, Nachträgen und ähnlichen Situationen.
Eine vollständige Baudokumentation sollte neben dem Bautagebuch und den Bautagesberichten auch folgende Unterlagen umfassen:
- Besprechungsprotokolle, Begehungsprotokolle, Bauabnahmeprotokolle
- Relevanter Schriftverkehr
- Verträge und behördliche Dokumente
- Pläne, Skizzen und Fotos
- Zeitpläne
- To-do-Listen und Mängellisten
- Rechnungen
Für Architekten und Bauingenieure ist das Führen eines Bautagebuchs nach der HOAI verpflichtend. Auch Bauprojektleiter müssen bei Bauverträgen nach der ÖNORM B 2110 ein Baubuch führen. Zwar gibt es nach dem ABGB/BGB keine allgemeine Dokumentationspflicht, jedoch kann eine solche Verpflichtung vertraglich festgelegt werden.
Die Baustellenbibliothek sollte stets aktuell gehalten werden und mindestens folgende Dokumente umfassen:
- Liste der Baubeteiligten
Wichtiger Schriftverkehr und behördliche Anordnungen
Aktuelle Pläne
Bautagebuch und Bautagesberichte
Baubesprechungsprotokolle
Baustellenorganigramm und Bauzeitenplan
Werkzeug- und Materiallisten
Die Bestandsdokumentation unterscheidet sich von der Baudokumentation und dient Eigentümern, dem Facility Management oder dem technischen Gebäudemanagement dazu, den Zustand und die Funktionalität eines Gebäudes zu bewerten. Sie enthält Informationen über durchgeführte Prüfungen, notwendige Wartungen und Reparaturen sowie die voraussichtlichen Kosten.
Ein Baustellenordner wird in der Regel verwendet, um alle wichtigen Dokumente, Pläne und Fotos, die mit dem Bauprojekt zu tun haben, zu organisieren. Dazu gehören Serviceverträge, behördliche Dokumente, Skizzen, Zeitpläne sowie Mängellisten.