Bautagesbericht erstellen – Dokumentation für Bauprojekte
Bautagesberichte sind nicht nur ein starkes Tool zur Dokumentation und Überwachung, sondern für Architekten und Bauunternehmer auch gesetzlich vorgeschrieben. Wenn sie sorgfältig erstellt werden, können alle Ereignisse auf der Baustelle später problemlos nachvollzogen werden. Doch wie sollte ein optimaler Tagesbericht für eine Baustelle gestaltet sein?
Von den Inhalten und Zuständigkeiten über rechtliche Aspekte bis hin zu einem Vergleich zwischen der Nutzung von Excel und einem digitalen Bautagebuch zur Erstellung von Tagesberichten: In diesem Beitrag bieten wir Ihnen einen umfassenden Überblick darüber, was Sie über Bautagesberichte wissen müssen.
Was ist ein Bautagesbericht?
Bautagesberichte, auch bekannt als Tagesstundenberichte, erfassen täglich sämtliche Aktivitäten und Vorkommnisse auf der Baustelle während der gesamten Bauphase. Diese Aufzeichnungen werden in der Regel wöchentlich vom Auftragnehmer an den Auftraggeber übermittelt. Die wöchentliche Zusammenfassung wird häufig als Wochenbericht oder Wochenstundenbericht bezeichnet.
Der Hauptzweck eines Bautagesberichts ist es, die erbrachten Leistungen detailliert festzuhalten – dazu gehören der tägliche Baufortschritt, die Anzahl der eingesetzten Arbeitskräfte sowie die dafür benötigte Arbeitszeit. Auf diese Weise lässt sich später genau nachvollziehen, wann welche Arbeiten durchgeführt wurden, wer daran beteiligt war und wie lange diese gedauert haben.
Vorteile für Auftraggeber und Auftragnehmer
Der Bautagesbericht bietet Bauunternehmern nicht nur einen schnellen Überblick über den aktuellen Stand auf der Baustelle, sondern dient auch als Nachweis für erbrachte Leistungen und erleichtert damit die Abrechnung. In Streitfällen während der Gewährleistungsphase stellt er ein wichtiges Beweismittel dar. Grundsätzlich gilt: Je umfassender die Dokumentation, desto geringer ist das Risiko späterer Probleme.
Für den Auftraggeber – sei es der Bauherr oder die Bauleitung – ist ein Bautagesbericht ebenfalls von großem Nutzen: Das Vermeiden von unnötigen Streitigkeiten bringt beiden Parteien Vorteile. Zudem unterstützt die fortlaufende Dokumentation der Bauaktivitäten dabei, den tatsächlichen Fortschritt der Bauleistungen im Vergleich zum geplanten Soll-Stand zu überwachen und eine präzise Einschätzung von Zeit- und Kostenaufwand zu ermöglichen.
Der Bericht sollte so verständlich wie möglich verfasst werden, damit der Auftraggeber die Informationen leicht nachvollziehen kann. Daher ist es empfehlenswert, eine standardisierte Vorlage zu verwenden, um ein einheitliches Bautagesbericht-PDF zu erstellen. Dies lässt sich am effizientesten mit einer Baudokumentations-App umsetzen. Mehr dazu erfahren Sie im weiteren Verlauf dieses Beitrags.
Checkliste: Was gehört in einen Bautagesbericht?
Ein vollständiger Bautagesbericht sollte mindestens die folgenden Angaben enthalten:
- Allgemeine Angaben (Datum, Objekt, Adresse)
- Wetterbedingungen (Temperatur, Niederschlag, Witterung)
- Anzahl und Einsatzbereich der Arbeitskräfte
- Einsatz von Geräten, Maschinen und Materialien
- Art und Umfang der ausgeführten Bauleistungen
- Fotodokumentation der Bauausführungen
- Besondere Vorkommnisse und Behinderungen
- Begehungen, Planbesprechungen und Prüfergebnisse
Unterschied zwischen Bautagesbericht und Bautagebuch
Obwohl Bautagesbericht und Bautagebuch beide der Dokumentation auf der Baustelle dienen, unterscheiden sie sich in ihrem Fokus und der Verantwortlichkeit für die Führung der Dokumente:
- Bautagebuch: Dieses wird von der Bauleitung geführt und dokumentiert den gesamten Baufortschritt über die gesamte Bauzeit hinweg.
- Bautagesberichte: Diese erfassen die Ereignisse eines einzelnen Baustellentages und werden von den ausführenden Baufirmen erstellt.
Mit der Bautagebuch-App pro-Report können Sie sowohl Bautagebücher als auch Bautagesberichte anhand von Vorlagen erstellen, um eine konsistente und vollständige Dokumentation des Baugeschehens sicherzustellen.
Vorlagen für Bautagesberichte in Gripsware pro-Report
Bautagesbericht-Vorlagen anstatt Excel
Warum Excel für Bautagesberichte nicht ideal ist: Traditionell wurden Tagesberichte auf der Baustelle handschriftlich erstellt, doch mittlerweile sind digitale PDFs zum Standard geworden. Diese bieten den Vorteil, dass sie auf jedem Gerät lesbar und gegen nachträgliche Bearbeitung geschützt sind. Um Bautagesberichte als PDF bereitzustellen, nutzen viele Bauunternehmer Excel-Vorlagen.
Allerdings ist Excel nicht die beste Wahl, da es für diese Aufgabe einige Einschränkungen und Nachteile aufweist.
- Hoher manueller Aufwand: Daten müssen immer wieder von Hand eingetragen werden, was zeitaufwendig ist.
- Eingeschränkte mobile Nutzung: Die Bearbeitung von Excel-Dokumenten auf mobilen Geräten ist umständlich und nicht benutzerfreundlich.
- Fehlende Automatisierung: Excel bietet keine automatisierten Funktionen zur Erfassung oder Speicherung von Bildern, Dokumenten und Signaturen.
- Hohe Fehleranfälligkeit: Fehler beim Speichern, Kopieren oder Bearbeiten können zu Datenverlust oder unübersichtlichen Dokumenten führen.
- Schwierige Integration von Fotos und Dokumenten: Das Einfügen und Formatieren von Bildern oder zusätzlichen Dokumenten ist in Excel mühsam und unflexibel.
Effiziente Dokumentation mit einer Baudokumentations-App
Digitale Lösungen wie spezielle Baudokumentations-Apps bieten erhebliche Vorteile gegenüber Excel-Vorlagen:
- Die Berichte können mobil auf der Baustelle per Handy oder Tablet erstellt und direkt an den Auftraggeber gesendet werden.
- Durch Vorlagen und automatisierte Funktionen wird sichergestellt, dass keine relevanten Angaben fehlen.
- Fotos und andere Dokumente können problemlos hinzugefügt werden, und die digitale Signatur beschleunigt die Abwicklung.
- Alle Berichte werden automatisch in einer digitalen Bauakte gespeichert und sind jederzeit für alle Beteiligten zugänglich.
“Mit pro-Report ist das Mängelmanagement für mich super einfach geworden. Ich kann Mängel schnell an die beteiligten Firmen weiterleiten, und die Qualität der Bauprozesse hat sich dadurch merklich verbessert. Am Ende des Tages schaffe ich dank pro-Report doppelt so viele Einheiten pro Jahr – und das ohne zusätzlichen Stress.”
Christoph Harney
PARC BAU GMBH – technische Leitung
Berichtswesen auf der Baustelle: Tages- und Wochenstundenberichte
Bautagesberichte sind zentrale Dokumente zur Erfassung der täglichen Bauaktivitäten. Sie dienen sowohl dem bauausführenden Unternehmen als auch dem Auftraggeber zur Überprüfung der Bauleistungen und zur Absicherung im Falle von Streitigkeiten. Ein Bautagesbericht sollte umfassende Informationen über den Baufortschritt, die eingesetzten Arbeitskräfte und Materialien sowie besondere Vorkommnisse enthalten.
Diese Berichte ermöglichen einen Soll-Ist-Vergleich der erbrachten Leistungen und helfen bei der Identifizierung zusätzlicher Arbeiten, die zu Nachträgen führen könnten.
Anforderungen und Inhalt eines Bautagesberichts
Besonders im Straßen- und Brückenbau gibt es klare Vorgaben für Bautagesberichte, wie sie im „Handbuch für die Vergabe und Ausführung von Bauleistungen im Straßen- und Brückenbau“ festgelegt sind. Zu den wesentlichen Inhalten eines Bautagesberichts gehören – über alle Gewerke hinweg:
- Arbeitszeiten: Beginn und Ende der Arbeiten.
- Wetterbedingungen: Angaben zu Temperatur, Niederschlag und Luftfeuchtigkeit.
- Einsatz von Arbeitskräften und Geräten: Anzahl und Qualifikation der Arbeitskräfte, sowie eingesetzte Maschinen und Geräte.
- Materiallieferungen und Baufortschritt: Details zu gelieferten Materialien und den Fortschritt der Bauarbeiten.
- Besondere Ereignisse: Behinderungen, Unterbrechungen und Unfälle.
Abgabe und Aufbewahrung
Die tägliche Übergabe der Bautagesberichte an den Auftraggeber ist üblich, wobei diese Dokumente sorgfältig aufbewahrt werden sollten. Sie bilden zusammen mit dem Bautagebuch (s. Beitrag: Bautagebuch erstellen) eine wichtige Grundlage für die spätere Rechnungslegung und dienen als Beweismittel in Streitfällen. Wochenstundenberichte fassen die Informationen mehrerer Tage zusammen, sind jedoch weniger detailliert als die täglichen Berichte.
Unterschied zum Regiebericht
Regieberichte haben eine andere Funktion als Bautagesberichte. Während der Bautagesbericht die täglichen Arbeiten auf der Baustelle dokumentiert, werden im Regiebericht alle zusätzlich beauftragten Arbeiten und Leistungen festgehalten, die nicht im ursprünglichen Bauvertrag enthalten sind.
Besonders entscheidend ist es, festzuhalten, wer diese zusätzlichen Arbeiten angeordnet hat – das kann entweder der Bauherr selbst oder der Bauleiter im Auftrag des Bauherrn sein. Da Regiearbeiten zusätzliche Kosten verursachen, ist eine präzise Dokumentation unerlässlich, um spätere Abrechnungsprobleme zu vermeiden.
Rechtliche Grundlagen für Bautagesberichte nach VOB und ÖNORM
In Deutschland sind die Vorgaben für Bautagesberichte in der VOB (Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen) geregelt. Laut §4 der VOB-ZVB ist der Auftragnehmer verpflichtet, Bautagesberichte arbeitstäglich zu führen und dem Auftraggeber wöchentlich zu übergeben. Diese Berichte müssen alle Informationen enthalten, die für die Ausführung und Abrechnung des Bauauftrags relevant sind.
„10. Bautageberichte, Baustellenbenutzung, Kontrollprüfungen, Bauherrenbesprechungen (§ 4) 10.1 Der Auftragnehmer hat Bautageberichte zu führen und dem Auftraggeber täglich zu übergeben. Die Berichte müssen alle Angaben enthalten, die für die Ausführung und Abrechnung des Auftrages von Bedeutung sein können.“
In Österreich gelten in diesem Fall die Bestimmungen der ÖNORM B2110. Dort ist festgelegt, dass Bautagesberichte entweder wöchentlich oder spätestens nach 2 Wochen übergeben werden müssen. Die Dokumentation muss alle vertraglich relevanten Informationen enthalten, und der Auftraggeber darf eigene Einträge vornehmen, falls der Auftragnehmer keine Berichte erstellt.
Warum tägliche Bautagesberichte wichtig sind
In der Praxis können Bautagesberichte dazu beitragen, Baumängel zu identifizieren und Qualitätssicherungsmaßnahmen zu dokumentieren. Beispielsweise spielt bei Betonarbeiten die Einhaltung der Aushärtezeiten eine entscheidende Rolle. Wenn der Beton nicht ausreichend Zeit hat, um bei geeigneten Bedingungen zu trocknen, können Risse oder strukturelle Schwächen auftreten.
Ein Bautagesbericht, der präzise die Arbeitsbedingungen und den Fortschritt dokumentiert, kann im Falle von Mängeln zeigen, ob die Aushärtezeiten eingehalten wurden und ob äußere Einflüsse wie Witterung korrekt berücksichtigt wurden. So lassen sich potenzielle Haftungsprobleme und Streitigkeiten vermeiden.
Fotodokumentation, Mängeldokumentation, Berichte – im Bautagebuch läuft alles zusammen
In pro-Report ist die Bautagesberichterstellung in Bautagebuch-App integriert und vereinfacht so die Baudokumentation. Nutzer können mobil auf der Baustelle Daten erfassen, wie Fotos, Sprachnotizen, Wetterdaten und Anwesenheiten. Die Software erstellt automatisch Bautagesberichte und andere Dokumente, erfasst Mängel, und leitet sie zur Behebung weiter. Die automatisierte Synchronisation mit der Desktop-Anwendung sorgt für aktuelle und zugängliche Dokumentation.