gripsware – Bauzeitenplanung, Bautagebuch & Mängelmanagement

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Ein Bauzeitenplan muss übersichtlich und digital geführt sein

Nicht nur Soll-Ist-Vergleich: Leistungsfähige Bauzeitenplan-Software

Ein Bauzeitenplan ist – in der Planungsphase – recht einfach erstellt. Kritischer wird es dann in der Baudurchführung. Wenn sich ein Vorgang beim Bauprojekt – beispielsweise beim Rohbau – verzögert, kann dies direkte (negative) Auswirkungen auf den Start weiterer Gewerke haben. Die Abhängigkeiten einzelner Bauabschnitte ist somit extrem wichtig bereits im Vorfeld systematisch zu erfassen, um – im Fall der Fälle – direkt zu wissen, welche Verschiebungen notwendig im Bauzeitenplan sind, um trotzdem die vereinbarte Terminierung einzuhalten. In diesem Artikel und den korrespondierenden Videos wollen wir Ihnen aufzeigen, wie Sie den kritischen Pfad und den Soll-Ist-Vergleich in der Software für die Bauzeitenplan-Erstellung pro-Plan nutzen können, um stets einen aktuellen und funktionablen Bauzeitenplan zu haben.

Mit Software den kritischen Pfad bei der Bauzeitenplanung im Blick behalten

Eine Reihe von verknüpften Vorgängen in der Bauzeitenplanung ohne Pufferzeit, die den Endtermin oder einen definierten Fixtermin bei einer Verschiebung ebenfalls verschieben würden, gehört zum kritischen Pfad und werden in der Baubranche als kritische Vorgänge bezeichnet. Um ein Bauprojekt termingerecht zu beenden, ist es wichtig, den kritischen Pfad des Bauvorhabens in der Bauzeitenplanung immer im Auge zu behalten. 

Für die einfachste Variante gilt der Vorgang, der am weitesten rechts im Plan liegt, wird von der Software für die Bauzeitenplanung Pro-Plan automatisch als letzter Vorgang des Projekts, sprich als Ende des kritischen Pfades erkannt, unabhängig davon, ob er nun in der dritten Zeile liegt oder in der letzten. Der am weitesten rechts stehende Balken definiert in der Regel das Ende des Bauprojekts. Um den kritischen Pfad der Bauzeitenplanung anzuzeigen, wechseln wir von der Start-Leiste in die Ansicht-Leiste und klicken auf „kritischer Pfad“. In diesem Beispiel sind nun alle Vorgänge kritisch, da jede Verlängerung eines Vorgangs sich unmittelbar auf den nächsten Vorgang und somit auch auf das Ende negativ auswirken würde. 

Es gibt nun drei Möglichkeiten, wie kritische Pfade genutzt bzw. geprüft werden können. Erstens „Standard“: Von den miteinander verknüpften Balken wird immer der letzte in der Reihe von Problemen als Ende des kritischen Pfades erkannt. Der kritische Pfad arbeitet immer von rechts nach links. Nun werden alle miteinander verknüpften Vorgänge der Bauplanung, die keine Pufferzeit besitzen, rot umrandet angezeigt. Erzeugen wir nun eine Pufferzone zwischen dem ersten und dem zweiten Vorgang der Bauplanung, wird der erste Vorgang aus dem kritischen Pfad ausgeschlossen, da dieser durch die erzeugte Pufferzeit nun etwas mehr Luft hat. Der Vorteil der Standarrd-Methode ist die einfache Anzeige. Der Nachteil ist, es kann nur einen kritischen Pfad bei der Bauzeitenplanung geben. 

Zweitens, fixierte Meilensteinen oder mehrere kritische Pfade. Sobald ein fixierter Meilenstein im Bauzeitenplan erzeugt wird, fungiert dieser automatisch als Ende des kritischen Pfades. Die Standard-Methode wird dabei deaktiviert. Das heißt, Sie müssen nun selbst dafür sorgen, dass das Projektende ebenso mit einem fixierten Meilenstein überwacht wird. Der Vorteil an der Darstellung des kritischen Pfades mit einem fixierten Meilenstein ist, dass dadurch mehrere Bauabschnitte gleichzeitig überwacht werden können. Alle miteinander verknüpften Pfade, die mit einem fixierten Meilenstein enden, werden rot umrandet und als kritische Pfade dargestellt. 

Drittens, Balkeneigenschaft „kritischer Pfad“. Verknüpfte Vorgänge des Bauvorhabens, die nicht mit einem fixierten Meilenstein enden, können auch manuell zu kritischen Pfaden der Bauplanung umgewandelt werden. Dazu klicken wir den Vorgang, der das Ende des kritischen Pfades darstellt, mit einem Rechtsklick an, wählen die Option “Eigenschaften” aus und haken unter „Sonstiges“ das Feld „kritischer Pfad“ an. Nun wird dieser manuell aktivierte kritische Pfad zusätzlich zu den Meilensteinen im Bauzeitenplan angezeigt. Sofern “kritischer Pfad” in der Ansicht deaktiviert ist, werden die kritischen Pfade der Bauzeitenplanung auch in der Druckvorschau rot umrandet, sowie später auf dem Ausdruck angezeigt.

Soll-Ist-Vergleich im Bauzeitenplan – mit pro-Plan einfach umgesetzt

Der Soll-Ist-Vergleich ist ein Hilfsmittel in der Bauzeitenplan-Software pro-Plan, um die Vorgänge in Ihren Bauprojekten während der Bauausführung zu überwachen. Um die Eingabe von Ist-Werten zu erleichtern, klicken wir in der Bauzeitenplan-Software pro-Plan auf „Rückmeldung Ist-Werte“ in der Startleiste und der zugehörige Dialog erscheint. Wir sehen jetzt nur die Vorgänge, die bereits auf der Baustelle begonnen haben. Vorgänge, die erst in der Zukunft beginnen, können wir normalerweise ja noch nicht rückmelden. Rechts oben sehen wir die unveränderbaren Soll-Werte. Diese dienen lediglich der Information. Und rechts unten können wir nun die tatsächlichen Leistungswerte eintragen. Wir wählen den gewünschten Bauvorgang aus und geben unter „Ist-Werte“ einmalig das Startdatum an, an dem der Vorgang tatsächlich begonnen wurde. Das geplante Startdatum ist im Baukalender schwarz hinterlegt und der heutige Tag ist durch ein Kästchen gekennzeichnet. Das Rückmeldedatum, sprich wann der Vorgang überprüft wurde, ändert sich automatisch beim Ändern des geschätzten Fortschritts in Prozent und muss in der Regel nicht eingegeben werden. Außer, Sie melden heute Werte aus der Vergangenheit. Nachdem das erledigt ist, bestätigen wir den Rückmeldungsdialog mit einem Klick auf „OK“. Anschließend wechseln wir in der Softwarelösung für die Bauzeitenplanung pro-Plan vom Reiter „Start“ zum Reiter „Ansicht“ und aktivieren mit einem Klick die „Soll-Ist-Darstellung“. Jetzt wird der tatsächliche Vorgang unter dem geplanten Vorgang angezeigt. Der obere Balken dient nun sozusagen als Soll-Wert, während der untere Balken den tatsächlichen Ist-Wert anzeigt. Die ausgefüllte Fläche im unteren Balken zeigt abhängig von der eingegebenen Prozentzahl den Fortschritt des Vorgangs an, die gestrichelte hingegen den noch nicht erledigten Teil.

Es kann natürlich passieren, dass ein Vorgang auf der Baustelle einige Tage später begonnen wird. Dann geben wir einfach das tatsächliche Startdatum in den Rückmeldungungsdialog ein. Und tragen ebenfalls die geschätzte erledigte Prozentzahl ein. Auch das wird dann im Bauzeitenplan angezeigt. Der Ist-Balken überragt den Balken dann beispielsweise um einige Tage und suggeriert dadurch, dass die folgenden Vorgänge erst abhängig von der eingegebenen erledigt Prozentzahl begonnen werden können. 

Die Prognose, sprich der gestrichelte Teil des Balkens, zeigt an, wann das Gewerk auf der Baustelle fertig wird, wenn in diesem Tempo weitergearbeitet wird. Grüne Prognosen zeigen, dass der Vorgang pünktlich oder sogar vor seiner Zeit fertig wird. Rote Prognosen zeigen hingegen, dass der Vorgang nicht rechtzeitig fertig wird, aber noch die Möglichkeit besteht, das Problem in ein paar Tagen zu lösen. Hier könnte man beispielsweise zwei Tage durch das Wochenende reinarbeiten. Wenn der Ist-Balken dann tatsächlich über das Ende hinausgeht, dann müssen die nachfolgenden Gewerke von Hand verschoben werden. Bei segmentierten Balken muss jeder Balken einzeln bearbeitet werden.

Statuslinie im Bauzeitenplan – einfaches Tool für Bauleiter

In pro-Plan, der Software für den Bauzeitenplan, ist auch die neue Funktion „Statuslinie“ integriert. Um diese benutzen zu können, wechseln wir in den Ansichtsreiter von pro-Plan. Die Statuslinie kann auf vier verschiedene Arten verwendet werden. 

(1) Die Prognoselinie, (2) Die Rückmeldungslinie, (3) Die Abweichungslinie und (4) die maximale Abweichungslinie. Die verschiedenen Statuslinien arbeiten Hand in Hand mit der Soll-Ist-Funktion. Darauf greifen die jeweiligen Linien zurück, bevor sie generiert werden. Außerdem fungieren sie als Ersatz für die Soll-Ist-Ansicht, da diese durch die angezeigten Soll-Ist-Balken beim Drucken fast doppelt so viel Platz braucht wie die Ansicht mit den jeweiligen Statuslinien. 

Fangen wir also mit der Prognose-Linie an. Die Prognose-Linie gibt, wie der Name bereits sagt, eine Prognose über den Zeitpunkt der voraussichtlichen Fertigstellung der einzelnen Gewerke auf der Baustelle ab. Haben wir den Erdarbeiten in der Vergangenheit keine Soll-Ist-Werte zugeordnet, so geht unsere Prognose-Linie davon aus, dass das Gewerk zeitgemäß fertig geworden ist und lässt dieses komplett außer Acht, da Prognosen logischerweise nur in die Zukunft hinein prognostizieren können. Fügen wir den Elektroarbeiten, einem Gewerk, das über den heutigen Tag hinausläuft, eine Rückmeldung hinzu, werden wir sehen, was passiert. Wir öffnen also den Rückmeldungsassistenten, der uns die Soll- und Ist-Werte unseres Gewerkes anzeigt. Das Gewerk sollte am 30. Juni planmäßig seine Arbeit aufgenommen haben. Und der 7. Juli ist als planmäßiger Termin zur Fertigstellung des Gewerks datiert. Nun waren wir allerdings heute auf der Baustelle und haben gesehen, dass – obwohl der Start pünktlich war – die Elektriker überhaupt nicht im Zeitplan liegen. Wie geplant haben Sie am 30. Juni ihre Arbeit aufgenommen. Und haben bis dato circa 30 % ihrer zu verrichtenden Arbeit erledigt. Pro-Plan, das Programm für die Bauzeitenplanung, setzt das Rückmeldungsdatum automatisch auf den heutigen Tag, was in den meisten Fällen auch korrekt ist. Natürlich kann dieses trotzdem händisch geändert werden. Nach einer Bestätigung mit „OK“ führt die Prognose-Linie nun zu einem rot markierten Punkt hinter dem Balken, der das voraussichtliche Ende der Arbeiten prognostiziert, sollte es so weitergehen wie bisher. Diese ist rot, da die Prognose aussagt, dass die Arbeiten erst nach dem festgelegten Termin beendet werden. Wäre das Gewerk soweit wie es sein sollte, wäre dieser Punkt jetzt grün und am Ende des Balkens für die Elektroarbeiten. Dies ist der Fall bei den Rohbauarbeiten. Diese werden pünktlich fertig und somit wird der grüne Punkt am Ende des Gewerkes angezeigt. Die Sanitärarbeiten werden nicht von der Prognose-Linie mit inbegriffen, da sie in der Zukunft liegen und somit noch keine Rückmeldung vorliegen können. Die Schreinerarbeiten werden auch nicht berücksichtigt, da das Gewerk in der Vergangenheit liegt und bereits abgeschlossen ist.

Weiter geht es mit der Rückmeldungslinie. Die Rückmeldungslinie hat nur eine Aufgabe, und zwar im Kalender anschaulich darzustellen, wann die Gewerke das letzte Mal zurückgemeldet wurden. Bei unseren Erdarbeiten gibt es keine Rückmeldung, daher werden Sie von der Rückmeldungslinie ignoriert. Bei den Elektroarbeiten steht der rote Punkt am heutigen Tag, da heute zurückgemeldet wurde. Diese ist wiederum rot, da die Rückmeldung aufgrund der bisher zu wenig verrichteten Arbeit negativ ausgefallen ist. Das Gewerk in der Zukunft wird abermals außen vorgelassen. Die Rückmeldung der Rohbauarbeiten wird am 30. Juni mit einem grünen Punkt angezeigt, da das Gewerk zu diesem Zeitpunkt im Zeitplan gearbeitet hat und positiv rückgemeldet wurde. Trotzdem führt die Linie nach links. Grundsätzlich gilt: Jeder Ausschlag nach links sollte kontrolliert werden, egal ob die geplante Fertigstellung im Zeitplan liegt oder nicht. Natürlich wird die Linie auch noch angezeigt, wenn wir die Soll-Ist-Darstellung ausschaltet ist. Somit sparen wir vor allem bei umfangreichen Bauzeitenplänen Platz. 

Die Abweichungslinie gibt Auskunft über die Abweichungen der einzelnen Gewerke und deren Auswirkungen auf die nachfolgenden bzw. verknüpften Balken im Bauzeitenplan. Um das zu veranschaulichen, müssen wir zunächst eine Verknüpfung zwischen den Elektroarbeiten und den Sanitärarbeiten ziehen. Wie wir sehen, befindet sich der rote Punkt, der die prognostizierte Fertigstellung anzeigt, immer noch hinter den Elektroarbeiten. Neu hinzugekommen ist nun aber der Punkt hinter unserem nicht rückgemeldeten Zukunftsgewerk.

Da die beiden Gewerke miteinander verknüpft sind, kann Sanitär erst beginnen, wenn Elektro fertig ist. Und da die Elektriker vier Tage im Verzug sind, können die Sanitärarbeiten auch erst vier Tage später beginnen. Bei den anderen Gewerken auf der Baustelle treten keine Abweichungen auf, da sie entweder im Zeitplan arbeiten oder schon abgeschlossen sind. 

Der maßgebliche Unterschied zwischen der Abweichung und der maximalen Abweichung ist schnell geklärt. Die Abweichungslinie umfasst einzelne oder miteinander verknüpfte Gewerke und zeigt dessen Abweichung dem Plan an, wandert dann aber wieder nach links im Plan, um die Abweichung der nächsten Gewerke anzuzeigen. Die maximale Abweichungslinie wandert nicht wieder zurück zu den anderen Gewerken, sondern führt ab der sozusagen größten Abweichung senkrecht nach unten. Das ist hilfreich, sobald man mit umfangreichen Bauzeitenplänen arbeitet. So hat man immer einen Überblick darüber, ob der Termin der geplanten Fertigstellung zu erreichen ist oder ob man diesen auf einen späteren Zeitpunkt verschieben muss. Abschließend gilt hinzuzufügen, dass die Status Linie den Überblick über den Soll-Ist-Status verbessert und dazu gedacht ist, im Kalender die relativ Platz-intensiven Soll-Ist-Balken zu ersetzen. Dadurch schrumpft ein Bauzeitenplan auf die Hälfte.

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